M+E-Tarifrunde 2024

Wangemann: Der Forderungsbeschluss der IG Metall verkennt die sehr schwierige Lage der hessischen M+E-Betriebe.

Frankfurt am Main. Ralph Wangemann, Verhandlungsführer von HESSENMETALL und Geschäftsführer Personal und Arbeitsdirektor der Opel Automobile GmbH, zum heutigen Forderungsbeschluss der IG Metall Mitte in der Tarifrunde 2024: „Bei allem Verständnis für die Anliegen der Beschäftigten ist es unverständlich, dass die IG Metall Mitte mitten in der Rezession eine der höchsten Entgeltforderungen der jüngeren Vergangenheit aufstellt, obwohl sie selbst vor der De-Industrialisierung warnt. Die IG Metall verkennt die durchschnittliche Lage der hessischen Betriebe.

Der preisbereinigte Absatz von Produkten der hessischen Metall- und Elektro-Industrie liegt aktuell rund 10 Prozentpunkte unter dem Vorkrisenniveau 2018. Die Auftragslage lässt keine grundlegende Besserung erwarten. Im Maschinenbau ist die preisbereinigte Nachfrage im 1. Quartal um rund 11 Prozent und in den Branchen Metallerzeugung und -bearbeitung, Herstellung von Metallerzeugnissen und der Elektroindustrie um jeweils rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. Zu berücksichtigen ist auch, dass Auftragsbestände der Unternehmen häufig gar nicht abgerufen werden. Bereits im Frühjahr klagte jedes dritte Unternehmen über zu geringe Auftragsbestände. Inzwischen dürften es aufgrund der sinkenden Nachfrage deutlich mehr sein. Wenn die Sorge der IG Metall vor der De-Industrialisierung ernst gemeint ist, muss nun alles darauf gerichtet werden, den Standort zu stärken. Dabei sollten wir Tarifparteien die Themen anpacken, die wir zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit selbst angehen können.“

Patrick Schulze

Geschäftsführer Kommunikation

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