HESSENMETALL-Ausbildungsumfrage 2025
Wirtschaftslage und Bildungsdefizite bremsen Ausbildung. Mehr als die Hälfte der Betriebe mit unbesetzten Stellen. Übernahmequote mit 92 Prozent sehr hoch
Frankfurt am Main. Mehr als die Hälfte der Betriebe in der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie konnte zum Ausbildungsstart 2025 nicht alle Ausbildungsplätze besetzen. Das zeigt die Ausbildungsumfrage des Arbeitgeberverbands HESSENMETALL. Hauptgründe sind eine angespannte Wirtschaftslage und Defizite in der schulischen Vorbereitung junger Menschen. Trotz dieser Herausforderungen liegt die Übernahmequote bei sehr hohen 92 Prozent.
Mehr als die Hälfte der Betriebe ohne vollständige Besetzung
Von den 119 befragten Mitgliedsunternehmen konnte mehr als die Hälfte zum Ausbildungsstart 2025 nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen. Als Hauptgründe nannten die befragten Personal- und Ausbildungsverantwortlichen unzureichende schulische Vorbereitung, unrealistische Vorstellungen von Ausbildung und Arbeitswelt sowie mangelnde Grundkompetenzen bei jungen Menschen.
„Unsere Betriebe investieren trotz wirtschaftlich schwieriger Lage in den Nachwuchs und halten an der dualen Ausbildung fest. Doch ohne grundlegende Verbesserungen im Bildungssystem wird die Fachkräftelücke künftig größer und nicht kleiner werden. Wir brauchen entschlossenes Handeln, damit mehr junge Menschen mit den nötigen Kompetenzen in eine Ausbildung starten,“ mahnt Dirk Pollert, HESSENMETALL-Hauptgeschäftsführer.
Ausbildungsangebot unter Druck – Chancen bleiben
Rund 20 Prozent der Betriebe planen, ihr Ausbildungsangebot in den kommenden Jahren zu reduzieren. Gründe sind vor allem die schwache Konjunktur und der Mangel an geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern.
Dennoch zeigt die Umfrage auch die Entschlossenheit der Unternehmen: 58 Prozent der Betriebe mit unbesetzten Stellen suchen aktuell – über den offiziellen Ausbildungsstart hinaus – weiter aktiv nach Auszubildenden.
Erfolgsmodell duale Ausbildung
Die Übernahmequote liegt mit 92 Prozent auf einem sehr hohen Niveau: Fast alle Auszubildenden erhalten nach Abschluss ein Angebot für ein festes Arbeitsverhältnis. Auch technologisch ist die Ausbildung modern aufgestellt: Etwa zwei Drittel der Unternehmen nutzen bereits Künstliche Intelligenz in der Ausbildung.
Berufsschulen als verlässlicher Partner
Die Zusammenarbeit mit den Berufsschulen bewerten die Unternehmen überwiegend positiv. Kritisch sehen einige Betriebe jedoch den Digitalisierungsstand und fordern Investitionen in zeitgemäße Ausstattung sowie Fortbildung der Lehrkräfte, um auch weiterhin mit den technologischen Entwicklungen Schritt halten zu können.
Weiterhin gute Chancen für Bewerber
Wer noch auf der Suche nach einer attraktiven Ausbildung ist, hat auch kurzfristig noch gute Chancen. Die Mehrzahl der befragten Unternehmen besetzt offene Stellen weiter. Unter https://www.zukunftsindustrie.de sind umfassende Informationen rund um die Metall-, Elektro- und IT-Industrie sowie Stellenangebote zu finden. Mit einem Skill-Test können Interessierte dort zum Beispiel ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten für einen technischen Beruf prüfen.
HESSENMETALL ist der Arbeitgeberverband der größten Industrie in Hessen und vertritt die Interessen von über 715 Mitgliedsunternehmen aus der Metall-, Elektro- und IT-Industrie mit rund 130.000 Beschäftigten. Die Mitgliedschaft steht Unternehmen sowohl mit als auch ohne Tarifbindung offen. HESSENMETALL ist für Arbeitgeber eine Serviceorganisation und die Netzwerk-Plattform für Arbeit 4.0. Dienstleistungsschwerpunkte sind Arbeitsrecht, Arbeitsbeziehungen, Tarifpolitik, Fachkräftesicherung, Kommunikation, Digitale Transformation, Nachhaltigkeitsmanagement sowie Technologietransfer. Als Netzwerk bietet der Arbeitgeberverband Entscheidern und Experten die Plattform für den Erfahrungsaustausch für mehr Wettbewerbsfähigkeit. Mit Hochschulkooperationen wird die Kompetenz und Innovationskraft der Mitgliedsunternehmen auch bei neuen Schlüsseltechnologien gesteigert. HESSENMETALL ist mit seiner Landesgeschäftsstelle und fünf Bezirksgruppen flächendeckend vor Ort und sichert über die Dachverbände Gesamtmetall, BDA und BDI die bundesweite Interessenvertretung der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie.