HESSENMETALL Rhein-Main-Taunus besteht seit 75 Jahren
Spitzensportlerin Isabell Werth plädiert im Gespräch mit Franca Lehfeldt für mehr Leistung
Frankfurt am Main. Wiesbaden. HESSENMETALL Rhein-Main-Taunus hat sein 75-jähriges Jubiläum gefeiert. Die Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus ist aus zwei Vorläuferorganisationen hervorgegangen, die beide im März 1950 gegründet wurden.
„Die Bezirksgruppe Wiesbaden und die Bezirksgruppe Frankfurt existierten 50 Jahre lang nebeneinander. Im Jahr 2000 haben sie sich bei einer Mitgliederversammlung auf Schloss Biebrich zur heutigen Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus zusammengeschlossen“, berichtete Rainer Welzel, der Vorstandsvorsitzende von HESSENMETALL Rhein-Taunus.
Einige Traditionsunternehmen wie Siemens, Continental oder der Drahtseilhersteller Reutlinger sind seit der Gründung dabei. Mittlerweile gehören der Bezirksgruppe rund 200 Mitgliedsunternehmen an. In den vergangenen Jahren sind insbesondere Startups und Firmen aus der IT-Branche dem Verband beigetreten.
„HESSENMETALL Rhein-Main-Taunus ist stets am Puls der Zeit geblieben. Wir schauen zukunftsorientiert voraus, um unsere Mitgliedsbetriebe weiterhin bestmöglich beraten und unterstützen zu können“, sagte Friedrich Avenarius, Geschäftsführer von HESSENMETALL Rhein-Main-Taunus.
Mike Josef, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, gratulierte der Bezirksgruppe: „75 Jahre - das sind drei Generationen, ein Dreivierteljahrhundert geprägt von wirtschaftlichem Wandel, technologischem Fortschritt und gesellschaftlicher Veränderung. Sie als Arbeitgeberverband HESSENMETALL Rhein-Main-Taunus haben diese Zeit nicht nur begleitet, sondern aktiv mitgeprägt. Sie haben in den vergangenen Jahrzehnten gezeigt, dass Sie Verantwortung übernehmen - für Ihre Unternehmen, für Ihre Beschäftigten und für unsere Gesellschaft. Ich bin überzeugt: Auch in Zukunft werden Sie ein starker Partner für den wirtschaftlichen Erfolg unserer Region sein.“
Außerdem sprach die Spitzensportlerin Isabell Werth mit der Moderatorin Franca Lehfeldt im Rahmen der Jubiläumsfeier über das Leistungsprinzip. „Ist der Wille zur Leistung vererbt oder anerzogen?“, wollte Lehfeldt von der weltbesten Dressurreiterin wissen. „Ich bin auf einem Bauernhof groß geworden. Die Verantwortung gegenüber den Tieren und der Leistungswille haben mich von Kindesbeinen an begleitet“, erzählte Werth, die inzwischen den Hof von ihrem Vater übernommen hat. Die familiäre Situation sei ganz entscheidend für den Werdegang.
„Ist es heute aufgrund des Drucks von außen und durch die ständige Erreichbarkeit anstrengender erfolgreich zu sein?“, fragte Bestsellerautorin Lehfeldt. „Die Digitalisierung ist Fluch und Segen zugleich. Einerseits sorgt sie für neue Ideen und Kreativität, andererseits ist vieles oberflächlicher und schnelllebiger geworden“, antwortete Deutschlands erfolgreichste Olympionikin. Die gesunde Mitte sei verloren gegangen.
„Die Deutschen sind Weltmeister bei den Krankheitstagen und legen mittlerweile mehr Wert auf die Life-Work-Balance als auf eine berufliche Karriere. Ist dieses Mindset ein Problem?“, erkundigte sich Lehfeldt. „Der Leistungswille muss sich über Generationen wieder nach oben entwickeln“, meinte Werth. Es gebe viele Kinder, die reiten möchten. Doch oft fehlt der Zugang und die Ressourcen. „Die neue Bundesregierung sollte die Sportvereine stärker fördern und bessere Strukturen schaffen“, forderte Werth.