CEO im Interview: Leon Engelmeyer, CEO der Rinke GmbH in Vellmar

„Unser Antrieb: Messbar bessere Luft. Mehr Energieeffizienz. Sicherheit."

In unserer Serie "CEO im Interview" stellen wir Geschäftsführer und ihre Unternehmen vor: Sie beantworten sieben Fragen - persönlich, authentisch und unterhaltsam. In dieser Folge ist Leon Engelmeyer an der Reihe, CEO des Unternehmens Rinke GmbH in Vellmar/Kassel.

Herr Engelmeyer, seit wann besteht Ihr Unternehmen, wie viele Beschäftigte haben Sie, und was bietet das Unternehmen?
Mein Großvater hat das Unternehmen 1955 gegründet. Seit 2019 führe ich mit Stolz die Rinke GmbH in dritter Generation als Familienunternehmen fort. Aktuell haben wir ca. 55 Mitarbeitende.

Wir sind aktiv in den Bereichen Raum-/Prozesslufttechnik, Wärme-/Kältedämmung sowie Schall-/Brandschutz. Unser Fokus liegt dabei auf der Industrie und den öffentlichen Auftraggebern. Forschung, Planung, Montage, Wartung und Service kommen bei uns aus einer Hand. Neben diesem Dienstleistungsangebot produzieren wir Lüftungskanäle, lufttechnische Sonderbauteile, Absaug-/Filteranlagen sowie branchenspezifische Sonderkonstruktionen.

Messbar bessere Luft. Mehr Energieeffizienz. Sicherheit. Das ist unser Antrieb.

Wie war Ihr bisheriger Werdegang?
Nach dem Abitur in Kassel habe ich in Hannover und San Diego (Kalifornien) Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Schwerpunkte hierbei waren Energie-/Verfahrenstechnik sowie Marketing. Nach dem Abschluss des Studiums habe ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Entwerfen und Konstruieren (Fachbereiche Gebäudetechnik) der Universität Hannover gearbeitet, bevor ich schließlich in die Rinke GmbH eingestiegen bin.

Was schätzen Sie daran, Geschäftsführer zu sein?
Am meisten schätze ich an der Arbeit als Geschäftsführer die Möglichkeit, etwas bewegen zu können. Sei es durch die Arbeit am Unternehmen oder durch den aktiven Beitrag zur Gesellschaft mit unseren Produkten und Dienstleistungen. Von Bedeutung sind für mich zudem der direkte Austausch mit Mitarbeitenden und Kunden sowie die Vielfalt an Themen und Herausforderungen, welche die Position eines Geschäftsführers abwechslungsreich und motivierend machen.

Wie viel Freizeit haben Sie und was machen Sie damit?
Eine eindeutige Trennung zwischen Arbeit und Freizeit ist in bestimmen Positionen vermutlich kaum noch möglich. Dennoch halte ich es für wichtig, einen Ausgleich zu finden, um mit der konstanten Verantwortung einer Führungsposition umgehen zu können. Für mich besteht dieser Ausgleich in sportlichen Aktivitäten wie Joggen, Fahrrad fahren oder Wandern. Darüber hinaus engagiere ich mich ehrenamtlich im Vorstand des VDI Nordhessischer Bezirksverein und interessiere mich u.a. für das Thema Cryptowährungen und dessen mögliche Implikationen auf unser derzeitiges Finanzsystem.

Welches sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen für unsere Region und haben Sie Lösungsansätze?
Neben aktuellen Herausforderungen wie der COVID-19 Pandemie, dem Krieg in der Ukraine und damit zusammenhängenden Lieferengpässen, Material- und Energiepreissteigerungen sehe ich den sich rasant zuspitzenden Fachkräftemangel, insbesondere im Ingenieursbereich, mit Sorge. Im Vergleich zum Mittelwert von 2012-2015 sind die Anfängerzahlen im Fachbereich Maschinenbau der Universität Kassel im Wintersemester 2021/2022 um 79 % gesunken. Ziel muss es sein, den Wirtschaftsstandort Nordhessen mit einer klaren Vision bundesweit sichtbarer und für (angehende) Ingenieure attraktiver zu machen. Vom VDI Nordhessischer Bezirksverein initiierte Aktionen wie der „StartupHack 2 Grad - Klimaschutz als Jobmotor" oder das genehmigte Projekt zum „Aufbau eines Ökosystems für Tech-Gründungen“ sind Lösungsansätze, welche ich persönlich im Ehrenamt unterstütze.

Warum sind Sie Mitglied im Arbeitgeberverband geworden, und was schätzen Sie besonders am AGV?
Wir schätzen den Arbeitgeberverband als starken Partner bei allen arbeits- wie auch sozialrechtlichen Fragestellungen sowie als Sprachrohr in der Bildungs- und Gesellschaftspolitik. Darüber hinaus profitieren wir von den angebotenen Bildungsprogrammen und dem Unternehmensnetzwerk. Durch meine Wahl in den Mitgliederrat Nordhessen freue ich mich, zukünftig auch aktiv Einfluss nehmen zu können.

Wie könnte man Ihrer Meinung nach den Unternehmergeist bei Jugendlichen wecken?
Ich selbst habe von meinem Großvater vorgelebt bekommen, was es bedeutet, Unternehmer zu sein. Dies war prägend für mein gesamtes Leben. Da dieses Privileg nicht jeder haben kann, halte ich es für sinnvoll, dass bereits in der Schule, Ausbildung und Studium das Thema Unternehmertum eine größere Rolle spielt. Je früher und je öfter man mit diesem Thema in Verbindung kommt, desto besser. Es geht vor allem darum, jungen Menschen Mut zu machen, ihre eigenen Ideen zu verfolgen und umzusetzen. Misserfolge und Niederlagen gehören dazu und sollten nicht als abschreckende Beispiele dienen.  

Vielen Dank!

Das Interview führte Frauke Syring, Referentin Presse, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, HESSENMETALL Nordhessen.

Näheres zum Unter­nehmen Rinke

Frauke Syring

Referentin der Pressestelle Kassel

Zurück