IT für Kinder – und für die Eintracht
Ob beim Aufladen von Tablets oder beim Scannen von Tickets: HORN & COSIFAN macht die Digitalisierung einfach. Tobias Pflüger schildert das genauer
Ob Ticketverkauf bei der Eintracht Frankfurt oder Unterricht an einer Wetterauer Schule: die IT-Spezialisten von HORN & COSIFAN in Frankfurt sorgen dafür, dass hier wie da alles reibungslos klappt – dank moderner IT. aktiv sprach mit Geschäftsführer Tobias Pflüger über die täglichen Herausforderungen in einer immer digitaler werdenden Welt.
Wie kommt es eigentlich zu der engen Verbindung zwischen HORN & COSIFAN und Eintracht Frankfurt?
Unser Firmengründer Gunter Horn ist ein großer Eintracht-Fan. Sponsoring, insbesondere die Unterstützung der Adler, ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Wir sind aber auch geschäftlich verbunden: Wir sind über unseren IT-Service maßgeblich beteiligt am Auf- und Ausbau des Vereins zum heute sicher digitalsten Bundesligisten. Wenn da an die 60.000 Menschen zu einem Heimspiel kommen, sind zum Beispiel immer auch Mitarbeiter von uns vor Ort, damit alles reibungslos läuft, etwa an den Kassen, beim Scannen der Tickets oder beim Lotsen der Fans zu ihren Plätzen.
Wirtschaftszeitung Aktiv vom 1. Juni 2024
Diese Arbeit wird sicher gerne übernommen?
Ja, klar! Mit den Flaggen vor unserem Gebäude zeigen wir unsere Verbundenheit offen und unsere Mitarbeiter tragen stolz ihre Eintracht-Jacken – nicht nur zu den Spielen. Durch die Kooperation mit den Adlern können wir zeigen, dass wir in die gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung unserer Stadt investieren und die Verbundenheit mit den Menschen stärken. Nebenbei lernt man bei Veranstaltungen auch andere Unternehmen und damit potenzielle Geschäftspartner kennen. Und es ermöglicht uns auch, unsere Mitarbeiter zu motivieren und zu belohnen, indem wir ihnen besondere Erlebnisse im Rahmen der Spiele anbieten.
Vor zwei Jahren sind Sie als Geschäftsführer dem Firmengründer Gunter Horn gefolgt. Sicher eine große Herausforderung …
Ja. Die Übernahme der Führung eines Unternehmens, das von seinem Gründer geprägt wurde, ist eine einzigartige Aufgabe: Man übernimmt ja nicht nur die Geschäftsleitung, sondern auch das Erbe und die Vision des Gründers. Es ist entscheidend, die bewährten Praktiken zu achten und zu respektieren – aber gleichzeitig das Unternehmen mit frischen Ideen und Technologien weiterzuentwickeln. Das erfordert ein tiefes Verständnis für die technologischen wie für die kulturellen Aspekte eines Unternehmens.
IT- Lösungsanbieter gibt es gefühlt wie Sand am Meer … Wie kann sich denn HORN & COSIFAN da durchsetzen?
Unsere Stärke liegt in unserer Flexibilität und der engen Beziehung zu unseren Kunden, die wir als Partner verstehen. Als Systemhaus mit mehr als 80 Mitarbeitern und übrigens auch zehn Azubis haben wir die Möglichkeit, sehr individuell auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen und mit ihnen gemeinsam zu wachsen. Wir sind aber auch Teil der Frankfurter Plenticon-Gruppe, das ist ein überregionaler Full-Service-Anbieter mit mehr als 300 Beschäftigten an sechs Standorten bundesweit. Dadurch haben wir Zugriff auf weiteres, außerordentlichen Fachwissen und ein Netzwerk aus internationalen Technologiepartnern.
Und Sie wissen auch, was Schulen und Verwaltungen brauchen.
Ja, wir betreuen zum Beispiel seit über 20 Jahren den Wetteraukreis und kümmern uns da auch um rund 90 Schulen. Wir statten Lehrkräfte und Schüler mit Notebooks und IPads aus, die in von uns mitentwickelten Rollkoffern aufbewahrt und aufgeladen werden, wir kümmern uns ums W-Lan und vieles mehr. Wir verwalten allein dort IT-technisch rund 40.000 User-Accounts, aktualisieren Daten, wenn Schüler wechseln – und so fort. In diesem Bereich haben wir uns, ähnlich wie in der Industrie, eine sehr hohe Expertise erarbeitet.
Die Digitalisierung wird weitergehen, oder?
Klar. Die Digitalisierung ermöglicht es, Produktionsprozesse zu optimieren, die Effizienz zu steigern, innovative Produkte schneller auf den Markt zu bringen: durch digitale Tools und Technologien wie das Internet of Things und Künstliche Intelligenz. Digitalisierung ist also nicht nur eine technische Notwendigkeit, sondern ein strategischer Hebel für Wachstum und Innovation. Wir sehen uns als Katalysator dieser Veränderung, indem wir robuste, zukunftssichere IT-Lösungen bieten, die nicht nur die Produktionskapazität erhöhen, sondern auch eine neue Ära bei Kundeninteraktion und Service einläuten.
Aber in der digitalen Welt lauern auch Gefahren. Wie können sich Firmen davor schützen?
Cyberbedrohungen sind eine reale und ständig wachsende Gefahr. Mehr als 200 Milliarden Euro Schaden entstehen – laut Bitkom – der deutschen Wirtschaft dadurch jährlich. Eine robuste Cybersicherheit ist deshalb das Rückgrat einer jeden digitalen Strategie. Dazu gehören fortschrittliche Sicherheitssysteme, regelmäßige Sicherheitsaudits und das Schulen der Belegschaften, um das Bewusstsein zu schärfen und auf potenzielle Bedrohungen vorzubereiten. Aber letztlich gibt es hier bei aller Umsicht keinen wirklich 100-prozentigen Schutz. Wir empfehlen daher auch ein zusätzliches analoges Sicherheitsnetz: den guten alten Ordner mit den wichtigsten Daten und Informationen, ausgedruckt auf Papier, inklusive einer Telefonliste – denn bei einem ernsten Angriff von Cybergangstern sind auch diese Daten im Telefon einfach weg.
Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen für Ihr Unternehmen?
Die größten Herausforderungen für uns ergeben sich vor allem aus der rasanten Entwicklung der Technologie und den damit verbundenen Erwartungen der Kunden. Es ist eine ständige Herausforderung, mit den neuesten Technologien Schritt zu halten und gleichzeitig sicherzustellen, dass unsere Lösungen sicher und effizient sind. Gesellschaftlich sehen wir uns mit der zunehmenden Digitalisierung und den Datenschutzbedenken konfrontiert. Diese Aspekte erfordern nicht nur technische, sondern auch ethische Überlegungen. Unser Ansatz besteht darin, proaktiv zu sein und stets vorausschauend zu planen. Wir investieren kontinuierlich in die Weiterbildung unserer Mitarbeiter und in fortschrittliche Technologien, um sicherzustellen, dass wir nicht nur reaktiv, sondern auch innovativ agieren können. Zudem arbeiten wir eng mit unseren Kunden zusammen, um ihre Bedürfnisse zu verstehen und individuell angepasste Lösungen anzubieten, die nicht nur technisch fortschrittlich, sondern auch ethisch vertretbar sind.
Wie gehen Sie mit dem Fachkräftemangel um?
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, investieren wir kontinuierlich in die Weiterbildung unserer Mitarbeiter und bieten Praktika sowie Ausbildungsprogramme an, die jungen Talenten praktische Erfahrungen und Einblicke in die IT-Welt ermöglichen. Besondere Initiativen wie unser Aktionstag 'Kicken & Coden' kommt bei jungen Menschen gut an. Wir kombinieren an diesem Tag Spaß am Fußballspielen mit der Einführung in die Welt des Programmierens, um zu zeigen, dass technische Berufe vielfältig sind. Seit 2004 haben wir bereits 23 junge Menschen ausgebildet. 20 wurden nach der Ausbildung übernommen, 11 davon sind bis heute bei uns an Bord. Aktuell haben wir 10 Azubis, 9 Fachinformatiker und eine Stelle im kaufmännischen Bereich. 6 neue Azubis starten im August und haben bereits ihre Verträge unterzeichnet.
Jungen Menschen, die vor der Berufswahl stehen, empfehle ich, sich für Bereiche zu entscheiden, die sie nicht nur heute interessieren, sondern die auch zukunftsträchtig sind. IT und Technologie sind solche Bereiche, die ständige Innovation bieten und wo man aktiv an der Gestaltung der Zukunft mitwirken kann."
Wie sieht die Zukunft von HORN & COSIFAN aus?
Die Zukunft von HORN & COSIFAN ist untrennbar mit der Vision und Mission der PLENTICON GROUP verbunden. In unserer Rolle als Teil dieser leistungsfähigen Gemeinschaft werden wir die Philosophie von 'Everything as a Service' weiter vorantreiben. Dies bedeutet, dass wir unser Angebot über traditionelle IT-Services hinaus erweitern und in eine umfassendere, kundenorientierte Lösungspalette transformieren. Unsere Services werden zunehmend flexibler, skalierbarer und vollständig integriert, um die vielschichtigen Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen. Mit unserer starken Basis an 420 Mitarbeitenden und 13 Standorten, unterstützt durch ein Netzwerk der besten Technologiepartner, sind wir bestens aufgestellt, um unsere Kunden engagiert und effizient zu unterstützen – lokal, regional und auch bundesweit.
Die digitale Transformation ist mehr als nur ein technischer Fortschritt; sie ist ein kultureller Wandel, der Unternehmen dazu bringt, anders zu denken und zu agieren. HORN & COSIFAN wird weiterhin an der Spitze dieser Veränderung stehen, indem wir nicht nur reaktive IT-Services bieten, sondern proaktiv digitale Strategien entwickeln, die unseren Kunden helfen, in einer immer komplexer werdenden Welt erfolgreich zu sein."
Warum ist HORN & COSIFAN Mitglied bei HESSENMETALL?
Unsere Mitgliedschaft bei HESSENMETALL ist ein zentraler Bestandteil unserer strategischen Ausrichtung, besonders weil wir eng mit der Metall- und Elektroindustrie zusammenarbeiten. Die Arbeit im Verband ermöglicht es uns, direkt an der Schnittstelle von Technologie und Industrie zu agieren. Durch den Austausch und die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und Fachleuten aus der Branche erhalten wir wertvolle Einblicke in die aktuellen Herausforderungen und Trends, die für unsere Kunden von Bedeutung sind. Dieses Wissen hilft uns, unsere Dienstleistungen und Produkte besser auf die spezifischen Bedürfnisse der Branche abzustimmen.
Darüber hinaus ermöglicht uns die Mitgliedschaft, aktiv an Branchendiskussionen teilzunehmen und Einfluss auf politische und wirtschaftliche Entscheidungen zu nehmen, die direkte Auswirkungen auf unseren Geschäftsbereich haben. HESSENMETALL ist auch eine hervorragende Plattform für Netzwerkbildung, Weiterbildung und Fachkräfteentwicklung, was in der dynamischen Welt der IT von entscheidender Bedeutung ist."
Auf der anderen Seite bietet sich für HESSENMETALL die Möglichkeit, von unserem spezialisierten IT-Wissen zu profitieren, das in Zeiten der digitalen Transformation von Bedeutung ist. Als kleines IT-Systemhaus bringen wir eine flexible Herangehensweise in den Verband, die praktische und anwendbare IT-Lösungen fördert. Unsere Perspektive mag nützlich sein, um anderen Mitgliedern zu helfen, sich mit aktuellen technologischen Herausforderungen auseinanderzusetzen. Wir hoffen, dass unsere Erfahrungen und unser technisches Know-how dazu beitragen können, die Resilienz und Zukunftsfähigkeit der Branche zu unterstützen.
Tobias Pflüger:
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Interview: Maja Becker-Mohr
Fotos: Gerd Scheffler
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