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BEITRAG September 2025 (von Susanne Kienhorn)

Transformation statt Streuung: Was der Bundeshaushalt 2025 für Unternehmen bedeutetBundeshaushalt 2025: Fördermittel mit ZukunftsbezugDer Bundeshaushalt 2025 ist inzwischen beschlossen – mit einem Volumen von rund 502,5 Milliarden Euro. Damit wird deutlich: Trotz angespannter Lage durch Schuldenbremse, steigende Zinsen und hohe Sozialausgaben setzt die Bundesregierung klare Prioritäten. Im Fokus steht nicht eine breit gestreute Förderung, sondern die gezielte Stärkung zukunftsweisender Schlüsselbereiche. Zentral werden die Bereiche Digitalisierung, Klimaschutz, Bildung, Mobilität und Sicherheit gefördert. Für KMU und Startups ergeben sich daraus klare Perspektiven: Fördergelder werden nicht mehr breit verteilt, sondern gezielt dorthin gelenkt, wo sie Transformation bewirken. Wer nachweisen kann, dass sein Vorhaben zur Modernisierung, Digitalisierung oder Nachhaltigkeit beiträgt, hat gute Chancen. Wer jedoch Projekte ohne klaren Zukunftsbezug einreicht, muss mit Absagen rechnen. Bundesprogramme im ÜberblickEin echtes Novum im Bundeshaushalt 2025 ist der sogenannte Wachstumsbooster. Dieses Investitions-Sofortprogramm schafft neue steuerliche Anreize: Unternehmen können bewegliche Wirtschaftsgüter wie Maschinen oder digitale Infrastruktur künftig deutlich schneller abschreiben – bis zu 30 % degressiv, und das befristet bis Ende 2027. Für viele KMU, die in neue Anlagen, Fahrzeuge oder IT investieren wollen, ist das ein handfester Vorteil, da sich Investitionen schneller in der Bilanz bemerkbar machen. Darüber hinaus verändert sich der steuerliche Rahmen insgesamt: Neben dem Wachstumsbooster sind mittelfristig weitere Erleichterungen geplant, etwa eine Senkung der Körperschaftsteuer in Stufen bis hin zu 10 %. Für KMU bedeutet das mehr Planungssicherheit und langfristig niedrigere Steuerlasten – besonders attraktiv für wachstumsorientierte Betriebe. Auch die Forschungszulage soll attraktiver werden: Die Bemessungsgrundlage steigt ab dem 01.01.2026 von bislang 10 auf künftig 12 Millionen Euro. Für Startups und forschungsintensive Mittelständler soll das mehr Spielraum eröffnen, Personal- und Entwicklungskosten steuerlich geltend zu machen. Meine Erfahrung ist allerdings, dass die Antragstellung gegenüber den Vorjahren deutlich aufwendiger und schwieriger geworden ist. Hier sollten Sie sich Expertise in der Antragstellung hinzuziehen. Der Klima- und Transformationsfonds (KTF) bleibt das Herzstück der Förderlandschaft, allerdings mit verschobenen Prioritäten. Während manche Zuschüsse – etwa im Gebäudebereich – gekürzt wurden, fließen erhebliche Mittel in Wasserstoffprojekte, CO₂-arme Industrieprozesse und die Energieinfrastruktur. Für Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie eröffnen sich dadurch weiterhin große Chancen, allerdings in einem Umfeld mit deutlich größerem Wettbewerb. Programme wie die Start-up-Strategie der Bundesregierung oder die WIN-Initiative für mehr Wagniskapital laufen hingegen weiter, wurden aber mit zusätzlichen Budgets ausgestattet und sollen in den kommenden Jahren schrittweise ausgebaut werden. Sie sind also keine völlig neuen Instrumente, wohl aber neu akzentuiert, um den aktuellen Herausforderungen von Finanzierungslücken und Innovationsdruck zu begegnen. Die Botschaft des Bundes ist klar: Gefördert wird, was Transformation bewirkt. Für KMU und Startups heißt das, dass Projekte einen klaren Bezug zu Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder technologischer Innovation haben müssen, um erfolgreich gefördert zu werden. Fördertipps für sicherheitsnahe Innovationen (Verteidigung), jetzt mit ÜbersichtstabelleFür deutsche Antragsteller steht die Nationale Kontaktstelle Europäischer Verteidigungsfonds (NKS EVF) als zentrale Anlaufstelle zur Verfügung. Sie bietet umfassende Unterstützung bei der Antragstellung, informiert über aktuelle Ausschreibungen und vermittelt Kontakte zu potenziellen Konsortialpartnern. Besonders kleine und mittlere Unternehmen und Startups profitieren von dieser Begleitung, da sie Zugang zu einem breiten Netzwerk und Hilfestellung bei komplexen administrativen Anforderungen erhalten. Darüber hinaus veröffentlicht die Bundeswehr über das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) regelmäßig öffentliche Ausschreibungen. Diese reichen von Beschaffungs- und Infrastrukturmaßnahmen bis hin zu innovativen Forschungs- und IT-Projekten. Auch das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) vergibt regelmäßig Aufträge, die insbesondere auf Forschung und Innovation im sicherheits- und verteidigungspolitischen Kontext ausgerichtet sind. Die Teilnahme an diesen Ausschreibungen und Programmen erfordert häufig spezialisierte Kompetenzen, konsortiale Zusammenarbeit und ein genaues Verständnis der jeweiligen Förderbedingungen. Hierbei ist eine strategische Beratung – von der Identifikation geeigneter Förderinstrumente über die Antragskonzeption bis hin zur Begleitung während der Projektumsetzung – zu empfehlen. Hessen: Konsolidieren und gezielt fördernAuch der hessische Landeshaushalt 2025 steht unter dem Zeichen knapper Kassen, doch die Landesregierung hält an ihren Innovationsprogrammen fest. Sie weiß: Ohne gezielte Impulse verliert der Mittelstand seine Wettbewerbsfähigkeit.
Damit bleibt Hessen trotz Sparkurs ein verlässlicher Partner für KMU und Startups. Auch hier gilt, entscheidend ist, die Projekte gut vorzubereiten – denn der Wettbewerb um die begrenzten Mittel wird härter. Fazit: Präziser planen, Chancen nutzenDer Bundeshaushalt 2025 und der hessische Landeshaushalt machen deutlich: Fördermittel sind da – aber sie werden gezielter eingesetzt. Für KMU und Startups bedeutet das, dass Projekte einen klaren Bezug zu Transformation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit haben und gut vorbereitet sein müssen. Der Sparkurs zwingt Unternehmen zu mehr Präzision, aber gerade darin liegt auch die Chance. Wer heute in Zukunftstechnologien investiert, profitiert von einer Förderlandschaft, die klarer strukturiert ist als je zuvor und von einem Standort Hessen, der mit klugen Programmen und Leuchtturmprojekten wie hessian.AI hervorragend aufgestellt ist. Für eine gezielte Suche nach Programmen empfehle ich Startups den Funding Navigator und etablierten Unternehmen den Fördermittelkompass. Beide sind Fördermitteldatenbanken des Landes Hessen. Für einen schnellen Überblick erhalten Sie wie immer die aktuelle Liste der wichtigsten Förderprogramme in den Bereichen Digitalisierung, F&E, Energieeffizienz und Start-ups. Änderungen sind rot markiert und alle Programme sind mit den jeweiligen Websites verlinkt. Zudem habe ich eine gesonderte Förderübersicht für sicherheitsnahe Innovationen/Verteidigungsindustrie für Sie zusammengestellt. Diese wird ab sofort ebenfalls regelmäßig erweitert und an Sie versendet. Ich halte Sie weiter über die Entwicklungen in der Förderlandschaft auf dem Laufenden – und freue mich, wenn dieser Newsletter Ihnen hilfreiche Impulse für Ihre Projekte geben konnte. Mit besten Grüßen Ihre Kontaktdaten: Susanne Kienhorn |
