Was einfach klingt hat erhebliche Voraussetzungen: Zum einen müssen alle Prozesse digitalisiert sein sowie eine Reaktionsfähigkeit in Echtzeit hergestellt werden. Ziel ist die Smart Factory mit Prozessen der Selbstregulierung und funktionaler Vernetzung.
Die Frühjahrsumfrage von HESSENMETALL 2019 hat gezeigt: Die digitale Produktion wird in den Unternehmen langsam aber sicher Alltag! Etwa ein Fünftel der Befragten haben bereits als digital transparente Fabrik ihre Prozesse digital abbildet - noch nicht komplett, aber fortgeschritten. 12 Prozent sind fortgeschrittener. Das heißt, sie sind in der virtuellen Echtzeit-Fabrik angelangt und können Echtzeit-Reaktionen umsetzen. 9 Prozent haben die Endstufe erreicht als selbstregulierte smarte Fabrik und arbeiten zum Beispiel mit „digitalen Zwillingen“. Sie nutzen die digitale Abbildung plus Echtzeit-Reaktionen und machen daraus selbstgesteuerte Produktionsprozesse.
Erfahrungen mit den für die Digitalisierung erforderlichen Arbeitsbedingungen hat ein Drittel der Befragten bei Mobilität & Selbstorganisierte Gruppen. Etwa ein Fünftel hat sich unter anderem mit Mensch-Maschine-Kollaborationen, Assistenzsystemen und Betriebsvereinbarungen beschäftigt.
Auf dem Hessenforum 2019 fasste HESSENEMTALL-Vorstandsvorsitzender Wolf Matthias Mang zusammen: „Wir sehen schon ganz beachtliche Fortschritte. Die Unternehmen sind dabei, ihre Produktion umzustellen, ihre Mitarbeiter dabei auch mitzunehmen und in die schlauen Maschinen zu investieren. Natürlich sind das Prozesse, die über mehrere Jahre gehen. Alles in allem bin ich zuversichtlich, dass die hessische M+E-Industrie diesen digitalen Wettbewerb im B2B-Bereichgewinnen kann.“
Was ist der Unterschied zwischen einem mittelständischen Unternehmen, das in Produktion und Verwaltung schon seit Jahrzehnten Computer einsetzt, und einer digitalen Fabrik im Zeitalter von Industrie 4.0? Die Teilnehmer auf dem Hessenforum 2019 waren sich einig: Industrie 4.0 bedeutet das Ende der Industrie, wie wir sie kennen. Sie geht – wo immer möglich - weg von der Massenfertigung hin zu einer personalisierten Maßanfertigung, also einer perfekt an die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden angepasste Herstellung von Produkten und Dienstleistungen. Digitale, smarte Fabriken können diese Industrie der Maßanfertigung an die Stelle der Massenindustrie setzen. Sie können Personalisierte Produktion. Und sie können Wertschöpfungsketten ins Netz hieven, ins industrielle Internet der Dinge (IIoT). All das sind Voraussetzungen, um den B2B-Plattform-Wettbewerb global zu gewinnen!