Infos zur Tarifrunde 2021

Tarifrunde 2021
Hier finden Sie alles zur abgeschlossenden Tarifrunde 2021.
Alle Infos zum Tarifabschluss - Erläuterungen, Foliensätze, Muster-Betriebsvereinbarungen und eine fortlaufend aktualisierte FAQ-Liste
In der fünften Tarifverhandlung haben sich am 31. März 2021 die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie aus M+E MITTE mit der IG Metall Bezirk Mitte auf einen Tarifabschluss für die 380.000 Beschäftigten in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland geeinigt. Er übernimmt in wesentlichen Zügen den Pilotabschluss aus Nordrhein-Westfalen.
In unserem Serviceportal finden Sie aktuellen Durchführungsdetails zum Tarifabschluss 2021 (Anmeldung erforderlich)...
Direkt zu ...
Das Wichtigste auf einen Blick
Das Wichtigste auf einen Blick
Laufzeit des Tarifvertrages
- 21 Monate
- Vom 1. Januar 2021 (rückwirkend) bis zum 30. September 2022
Entgelt
- Corona-Beihilfe: 500 Euro im Juni 2021
- Sonderzahlung „Transformationsgeld
- 18,4 Prozent des Monatsentgelts im Februar 2022
- 27,6 Prozent des Monatsentgelts jährlich ab Februar 2023
- Betriebliche Entlastung (automatische Differenzierung): Das T-ZUG (B) wird 2021 im Oktober fällig und kann in Abhängigkeit vom Unternehmensergebnis verschoben werden und ggf. entfallen.
Arbeitszeitabsenkung im Strukturwandel
Für die Begleitung des Strukturwandels werden die bestehenden Regelungen zur Arbeitszeitabsenkung durch eine weitere Option ergänzt. Danach kann die für maximal 36 Monate auf bis zu 32 Wochenstunden abgesenkt werden. Die Beschäftigten finanzieren einen Teilausgleich ihres Entgelts durch Verrechnung mit Sonderzahlungen. Zudem wird ihnen teilweiser und gestaffelter Entgeltausgleich gewährt, gemessen am durchschnittlichen Entgelt pro Stunde.
- Arbeitszeitabsenkung bis zu 12 Monaten Dauer:
- Kein Entgeltzuschlag
- Arbeitszeitabsenkung ab 13 bis 24 Monate Dauer:
- Entgeltzuschlag von 25 Prozent bei einer Absenkung auf 32 Wochenstunden
- Arbeitszeitabsenkung ab 25 bis 36 Monate Dauer:
- Entgeltzuschlag von 25 Prozent bei einer Absenkung auf 33 Wochenstunden
- Entgeltzuschlag von 50 Prozent bei einer Absenkung auf 32 Wochenstunden
- Bei Arbeitszeitverkürzung aufgrund der Konjunktur oder des Strukturwandels sind betriebsbedingte Kündigungen nicht möglich.
Zukunftstarifverträge
Auf betrieblicher Ebene kann ein Zukunftstarifvertrag vereinbart werden.
- Ziel ist die Begleitung von Prozessen im Strukturwandel bei festgestellten Handlungsbedarfen – also zum Beispiel im Rahmen von Digitalisierung, Energie- und Mobilitätswende.
- Grundlage dafür sind betriebliche Gesprächsprozesse mit gegebenenfalls einvernehmlicher Analyse.
- Dieser Prozess kann nicht einseitig durch eine Betriebspartei erzwungen werden.
M+E Tarifabschluss Erklärvideo
____________________________
Broschüre Daten und Fakten zur Tarifrunde 2021
Die Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) ist in einem tiefen Tal: Seit Ende 2018 steckt sie in einer Rezession, seit dem Frühjahr 2020 haben die Folgen der Corona-Pandemie zu einem Einbruch geführt, der selbst den der Finanzkrise 2008/2009 noch übertrifft. Gleichzeitig ist nicht nur die Automobilindustrie im Umbruch – und mit ihr alle verbundenen Unternehmen –, sondern sämtliche Unternehmen, gleich welcher Branche, sind den Veränderungen ausgesetzt, die der Strukturwandel und die Digitalisierung aller Prozesse mit sich bringen.
Es entstehen neue Geschäftsmodelle, neue Produkte, neue Wertschöpfungsketten. Alle Unternehmen müssen dort weit über das alltägliche Maß hinaus investieren. Mitten in der Corona-Pandemie ist das besonders schwer. Die Unternehmen setzen darauf, Beschäftigung zu halten. Deshalb kommt den Arbeitskosten besondere Bedeutung zu: Es darf für die Unternehmen nicht attraktiver sein, Beschäftigung abzubauen.
Für die M+E-Arbeitgeber steht außer Frage: Unsere Industrie wird alle Herausforderungen erfolgreich bewältigen können. Das wollen die Arbeitgeber auch am und vom Standort Deutschland aus mit ihren Beschäftigten tun. Zwar wird der Strukturwandel manche Tätigkeiten überflüssig machen, andere verändern – aber ein erfolgreicher Wandel bedeutet, dass neue Arbeitsplätze entstehen. Dafür müssen wir die Weichen richtig stellen, und alle müssen ihren Beitrag leisten: Arbeitgeber, Gewerkschaft und Arbeitnehmer.
Darüber hinaus sind wir überzeugt, dass der Flächentarif auch für die Arbeitswelt der Zukunft ein geeignetes Instrument sein kann. Voraussetzung dafür ist, dass die Unternehmen freiwillig den Flächentarif anwenden möchten, weil sie ihn als Vorteil empfinden. Daraus folgt für die M+E-Tarifrunde 2021:
- Es gibt 2021 keinen Verteilungsspielraum. Wir müssen erst einmal dahin kommen, wo wir schon mal waren!
- Alle Beteiligten müssen ihren Beitrag dazu leisten, aus der Krise herauszukommen!
- Wir brauchen automatisch einsetzende Abweichungsmöglichkeiten beim Entgelt, die objektiven und für jeden nachvollziehbaren Kriterien folgen!
Die komplette Broschüre als pdf - Datei zum Ausdrucken & Download!
Unsere Tarifmeldungen zur Tarifrunde:
HESSENMETALL zur wirtschaftlichen Lage in der hessischen M+E-Industrie
Verhandlungsführer Barta: „Forderungsempfehlung unangemessen“ // M+E-Unternehmen massiv von Kostensteigerungen betroffen // Fahren Investitionen zurück. // Jedes fünfte Unternehmen fürchtet um Existenz.
21. Juni 2022 mehrTarifrunde 2021: Übernahme des Pilotabschlusses aus NRW für M+E MITTE
Verhandlungsführer Heger: „Heute haben wir einen Pandemie-angepasst fairen und langfristig tragfähigen Kompromiss für Unternehmen und Beschäftigte erzielt.“
31. März 2021, Main/Frankfurt am Main500 € Corona-Beihilfe im Juni 2021 / Automatische Entlastung für krisenbetroffene Betriebe / Jährliches Transformationsgeld / Gesamtlaufzeit bis 30. September 2022 / Optionale tarifliche Regelungen zur Beschäftigungssicherung und Begleitung betrieblicher Transformationsprozesse
mehrTarifrunde 2021: M+E MITTE drängt in 4. Tarifverhandlung auf zügige Lösung
Heger: „Dauerhafte automatische Differenzierung ist Bewährungsprobe für Flächentarifvertrag.“
12. März 2021Frankfurt am Main/Mainz. Die Arbeitgeberverbände der Tarifgemeinschaft M+E MITTE haben heute die Verhandlungen mit der IG Metall für die 380.000 Beschäftigten der Metall- und Elektro-Industrie in Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland fortgesetzt, aber noch keine Einigung erzielt. Ein neuer Gesprächstermin wird gesucht.
mehrTarifrunde 2021: M+E MITTE legt in 3. Tarifverhandlung strukturelles Angebot vor
Verhandlungsführer Heger: „“Wir wollen gemeinsam Lösungen zum Strukturwandel und zur Beschäftigungssicherung finden.“
18. Februar 2021Frankfurt am Main/Mainz. Die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie (M+E) aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland haben heute die Verhandlungen mit der IG Metall fortgesetzt.
mehrTarifrunde 2021: 2. Tarifverhandlung M+E MITTE
Verhandlungsführer Heger: „Flächentarifvertrag vor Bewährung: Unternehmen brauchen Planungssicherheit, Flexibilität und keine Kostensteigerungen.“
27. Januar 2021Frankfurt am Main/Mainz. Auch die zweite Verhandlungsrunde für die Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie in Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland endete heute erwartungsgemäß noch ohne Ergebnis. Die Verhandlungen werden am 18. Februar fortgesetzt.
mehrTarifrunde 2021: 1. Tarifverhandlung M+E MITTE
Verhandlungsführer Heger: „Der Flächentarif steht vor einer Bewährungsprobe: Die Unternehmen brauchen Entlastung, Planungssicherheit und Instrumente zur Gestaltung des Strukturwandels.“
17. Dezember 2020Frankfurt am Main/Mainz. Die Verhandlungsgemeinschaft M+E MITTE und der IG Metall Bezirk Mitte haben Corona-bedingt in kleiner Kommission und virtuell für die rund 380.000 Beschäftigten der Metall- und Elektro-Industrie in Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland verhandelt und sich nach der 1. Runde erwartungsgemäß ohne Ergebnis getrennt. Beide Parteien setzen die Verhandlungen am 27. Januar fort.
mehrEs gibt nichts zu verteilen
Verhandlungsführer Oliver Barta warnt vor der beginnenden Tarifrunde vor zu hohen Erwartungen - Interview im Darmstädter Echo am 21.11.20
24. November 2020 mehrHessenmetall zum Tarifpaket der IG Metall Mitte
Barta: "Die wirtschaftliche Lage über die gesamte Bandbreite der M+E-Industrie ist schlecht. Es gibt nichts zu verteilen."
17. November 2020Frankfurt am Main. "Die wirtschaftliche Lage über die gesamte Bandbreite der M+E-Industrie ist schlecht. Die Produktion liegt in den ersten neun Monaten bei insgesamt minus 17,8% - auch wenn es in der Medizintechnik, der IT- und Thermotechnik Geschäftszuwächse gebe.
mehrHessenmetall zur Forderungsempfehlung der IG Metall
Barta: "IG Metall schürt nicht erfüllbare Erwartungen. Mangels Verteilungsspielraum wäre eine Nullrunde schon ein Kompromiss."
10. November 2020Frankfurt am Main. "Die wirtschaftliche Lage ist schlecht, ihre Erholung wird dauern. Beschäftigungssicherung hat für uns hohe Priorität, aber nur der wirtschaftliche Erfolg sichert Arbeitsplätze auf Dauer.
mehrHessische M+E-Industrie startet in Tarifrunde 2021
Verhandlungsführer Barta: „Selbst eine Nullrunde wäre schon ein Kompromiss.“
26. Oktober 2020In Frankfurt fand erstes Tarifrundengespräch des Arbeitgeberverbands Hessenmetall zum Auftakt der Tarifrunde 2021 statt - M+E-Produktion im 2. Quartal 2020 so niedrig wie während der Finanzkrise 2009 - M+E-Industrie verzeichnete 2020 historisch schlechtes erstes Halbjahr mit einem Umsatzrückgang von 14,2 Prozent und -17 Prozent bei den Aufträgen
mehr
Broschüre "Überlegungen zur Tarifrunde 2021 - Zupackend raus aus dem Tunnel"
Auch vor der kommenden Tarifrunde wollen wir Ihnen eine kurze Argumenten-Sammlung an die Hand geben, um Sie in Ihrer Kommunikation mit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Ihrem Betriebsrat sowie in der Öffentlichkeit überall dort zu unterstützen, wo es für unsere gemeinsame Sache dienlich ist.
„Zupackend raus aus dem Tunnel“ haben wir unsere Überlegungen zur Tarifrunde 2021 überschrieben – denn wir alle wollen möglichst gut durch den Tunnel der anhaltenden Corona-Krise kommen und die mehrfachen Herausforderungen eines historischen Geschäftseinbruchs bei gleichzeitigem Strukturwandel meistern.
Wir hören von Ihnen, dass bei einigen wenigen Lichtblicken die weit überwiegende Mehrheit unserer Mitgliedsunternehmen erst Ende 2021 oder später wieder das Vorkrisenniveau erreichen wird, einige in besonders betroffenen Branchen wie der Luftfahrt möglicherweise sogar erst Mitte des Jahrzehnts. Die große Unsicherheit über die weitere Entwicklung wird durch die zweite Welle der Corona-Pandemie verschärft, so dass viele überhaupt keine Prognose dazu abgeben können, wann sie das Vorkrisenniveau wieder erreichen werden.
Diesen Umständen muss die Tarifpolitik in der kommenden Tarifrunde Rechnung tragen, und in der Broschüre finden sich in fünf kurzen Kapiteln unsere wesentlichen Argumente dafür.