Ergebnisse der HESSENMETALL-Herbstumfrage 2020
Im Herbst 2020 hat HESSENMETALL seine Mitgliedsunternehmen erneut nach ihrer Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Situation und der weiteren Entwicklung bis zum Frühjahr 2021 befragt; die Erhebung hat im Oktober und November 2020 stattgefunden. In diesem Herbst haben sich 152 Mitglieds-Unternehmen mit mehr als 41.100 Beschäftigten daran beteiligt; zusätzlich sind 1.519 Zeitarbeitnehmer erfasst worden. In der Auswertung ist jede Rückmeldung mit einer Stimme berücksichtigt worden.
Die Stimmung in der hessischen M+E-Industrie
Die letzte Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen von HESSENMETALL fand im April und Mai diesen Jahres statt. Dies ist deshalb von Bedeutung, weil die hessische M+E-Industrie in diesen beiden Monaten besonders hart von den Auswirkungen der Corona-Pandemie getroffen wurde.
Beurteilung der allgemeinen Geschäftslage
Beurteilung der allgemeinen Geschäftslage
Im Herbst zeigt sich die Stimmung in der hessischen M+E-Industrie im Vergleich zum Frühjahr minimal verbessert, jedoch weiterhin deutlich schlechter als im Vorjahr: Im Herbst 2019 hatten noch 24 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage als „gut“, 45 Prozent als „befriedigend“, und 31 Prozent als „schlecht“ beurteilt. Nur eine Minderheit der Unternehmen erwartet bis zum kommenden Frühjahr eine Verbesserung der Lage.
Beurteilung der Auftragsbestände
Beurteilung der Auftragsbestände
Auftragsbestände leicht verschlechtert
Wie im Frühjahr beurteilt die Hälfte der Unternehmen ihre Auftragslage als schlecht. Darüber hinaus ist der Anteil der Unternehmen mit einer verhältnismäßig großen Auftragslage von 15 auf knapp 10 Prozent gesunken. Bis zum kommenden Frühjahr erwartet nur rund jedes fünfte Unternehmen eine Verbesserung, während die deutliche Mehrheit von einer gleichbleibenden oder sogar noch schlechteren Auftragslage ausgeht.
Beuteilung der Umsatzentwicklung
Beurteilung der Ertragsentwicklung
Beurteilung der Ertragsentwicklung
Einschätzung der Ertragslage wie im Frühjahr 2020
Die Einschätzung der Ertragslage zeigt sich im Vergleich zum Frühjahr 2020 fast unverändert. Dies ist auch deshalb überraschend, weil damals über die Hälfte der Unternehmen von einer Verschlechterung ausgingen. Dennoch fällt der Ausblick erneut pessimistisch aus: Für die kommenden sechs Monate erwarten rund 85 Prozent der Unternehmen gleichbleibende oder schlechtere Erträge.
Beurteilung der Investitionen
Beurteilung der Investitionen
Investitionsklima weiterhin schlecht
Die unsichere wirtschaftliche Lage führt auch dazu, dass das Investitionsklima unter den HESSENMETALL-Mitgliedsunternehmen weiterhin gedämpft ist. Wie auch bei den meisten anderen Fragen der Herbstumfrage ergeben die Antworten ein sehr ähnliches Bild zur Umfrage im Frühjahr diesen Jahres und es herrscht weitgehend Skepsis, dass sich an der aktuellen Situation in den nächsten sechs Monaten etwas verbessern wird.
Anteil von Rationalisierungsinvestitionen erhöht sich
Die im Frühjahr bereits leicht gestiegene Bedeutung von Rationalisierungsinvestitionen war ein erstes Zeichen dafür, dass die Unternehmen der Krise mit effizienteren Prozessen und Kostensenkung begegnen. Deshalb ist es folgerichtig, dass der Anteil der Rationalisierungsinvestitionen im Herbst nochmal erheblich angestiegen ist (+4,5 Prozentpunkte).
Weniger Investitionen im Ausland
Im Vergleich zum Frühjahr haben Investitionen im Ausland wieder leicht an Bedeutung hinzugewonnen. Von diesem Zuwachs profitierten vor allem die Wirtschaftsräume außerhalb des Euroraums.
Beurteilung der Exporte
Beurteilung der Exporte
Exporte inzwischen für fast die Hälfte der Unternehmen „zu gering“
Bei der Beurteilung der Exporte zeigt sich im Vergleich zum Frühjahr nochmal eine Verschlechterung. Nur rund jedes achte Unternehmen erwartet in den kommenden sechs Monaten eine Verbesserung der Exportlage. Bei keiner anderen Frage der diesjährigen Herbstumfrage ist die Skepsis der Unternehmen deutlicher zu erkennen.
Wenig Änderungen bei den Auslandsmärkten
Der durchschnittliche Exportanteil der befragten Unternehmen ist im Vergleich zum Frühjahr 2020 leicht gesunken. Bei den Exportschwerpunkten zeigt sich ein weitgehend unverändertes Bild.
Beurteilung der Beschäftigungsentwicklung
Beurteilung der Beschäftigungsentwicklung
Beschäftigung: Stärkerer Stellenabbau als im Frühjahr
Die schwierige wirtschaftliche Lage entfaltet zunehmend Druck auf die Beschäftigung in der M+E-Industrie. So erwarten die Unternehmen einen stärkeren Abbau von Beschäftigung als noch im Frühjahr. Außerdem ist zu erwarten, dass die Zahl der Zeitarbeitnehmer in der M+E-Industrie weiter deutlich sinken wird.
Beschäftigung: Produktion weiter am stärksten betroffen
Wie bereits in den vorangegangenen Umfragen betrifft die aktuelle Beschäftigungsentwicklung vor allem die Produktion; dies wird auch für das kommende Halbjahr erwartet. Der Bereich Vertrieb und Marketing ist hingegen deutlich weniger betroffen als noch im Frühjahr 2020.