MINT-Herbstreport 2025
MINT-Fachkräftesicherung durch Deutschkurse für ausländische Studierende an hessischen Hochschulen stärken
Frankfurt am Main. Der heute in Berlin vorgestellte „MINT-Herbstreport 2025“ unterstreicht erneut die große Lücke an MINT-Fachkräften in Hessen. Gleichzeitig zeigt er auf, dass internationale Studierende eine immer größere Rolle bei der Fachkräftesicherung spielen und hier noch Potenziale möglich sind. Der Arbeitgeberverband HESSENMETALL plädiert vor diesem Hintergrund dafür, dass die Rahmenbedingungen für einen Verbleib und einen Einstieg in den Arbeitsmarkt in Hessen für internationale Studierende verbessert werden.
„Die Sicherung von MINT-Fachkräften ist für den Wirtschaftsstandort Hessen eine der größten Herausforderungen. Aktuell können für rund 23.000 von hessischen Unternehmen ausgeschriebene MINT-Stellen keine passenden Arbeitssuchenden gefunden werden“, sagte Wolf Matthias Mang, Vorstandsvorsitzender von HESSENMETALL, zur aktuellen Lage.
Für internationale MINT-Talente sind aus Sicht des Arbeitgeberverbandes die Hochschulen zentrale Akteure. „Die Entwicklung der Beschäftigung in akademischen MINT-Berufen zeigt über das letzte Jahrzehnt, dass wir sehr von ausländischen Fachkräften, gerade auch aus unseren hessischen Hochschulen, profitieren. Die Hochschulen leisten hier bereits viel für die Fachkräftesicherung, aber wir sehen, dass noch mehr möglich wäre.“
Die Zahl der internationalen Studierenden die sich zum 1. Fachsemester erstmalig an hessischen Hochschulen eingeschrieben haben, hat sich von ca. 5.100 im Jahr 2010 auf rund 11.300 im Jahr 2025 mehr als verdoppelt. Mehr als jede fünfte Person, die an hessischen Hochschulen studiert, stammt mittlerweile aus dem Ausland. Von diesen belegt fast die Hälfte Studiengänge im Bereich MINT (Mathematik, Naturwissenschaften, Technik, Informatik). Der Großteil dieser Studierenden aus dem Ausland will nach dem Abschluss in Hessen bleiben und arbeiten, verwirklicht wird dies allerdings von weit weniger als der Hälfte. Die Gründe hierfür sind vielfältig, gemäß MINT-Report und nach Befragungen der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) stellen vor allem fehlende Deutschkenntnisse ein wesentliches Hindernis dar.
„Unsere gute Position bei der Innovationskraft droht durch den Mangel an MINT-Fachkräften verlorenzugehen“, erläuterte HESSENMETALL-Vorstandsvorsitzender Wolf Mang und betonte: „Wir müssen für internationale Studierende die Anreize verstärken, nach ihrem Studium hier in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Zuvorderst müssen wir dafür strukturell Deutschkursangebote an Hochschulen vorhalten und diese für internationale Studierende verbindlich in englischsprachige Studiengänge einbinden.“