Jahresbilanz 2024 der hessischen Metall- und Elektroindustrie
Mang: Fehlende Wettbewerbsfähigkeit und Investitionsschwäche haben zu Nachfragerückgang und Umsatzeinbrüchen geführt. Wir brauchen vollen Fokus der neuen Bundesregierung auf wirtschaftliche Stärke, Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum
Frankfurt a. M. Die hessische Metall- und Elektro-Industrie hat im Jahr 2024 rund 66 Milliarden Euro Umsatz gemacht. Dies entspricht einem Rückgang von rund 6 Milliarden Euro - ein Minus von fast 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit einhergehend sind innerhalb nur eines Jahres fast 4.300 Arbeitsplätze in Hessens größter Industrie verlorengegangen. „Die anhaltende Investitionsschwäche im Inland und die kostenbedingten Wettbewerbsprobleme auf den Weltmärkten belasten die Unternehmen und gefährden den Wohlstand in unserem Land“, bewertete HESSENMETALL-Vorstandsvorsitzender Wolf Matthias Mang die aktuellen Zahlen.
Wolf Mang erläuterte, dass die hessischen M+E-Unternehmen im vergangenen Jahr mit einer stark nachlassenden Nachfrage zu kämpfen hatten. „Insgesamt gingen rund 5 Prozent weniger Aufträge bei den hessischen M+E-Unternehmen ein als noch 2023. Ohne die Sondereffekte im Fahrzeugbau, die zum Teil auch auf eine erhöhte Nachfrage nach Rüstungsgütern zurückzuführen sind, wäre der Rückgang noch weit höher ausgefallen. Denn sowohl in der Metall- wie auch in der Elektro-Industrie und dem Maschinenbau ging die Nachfrage zurück.“
„Und selbst bestehende Aufträge werden oft nicht abgerufen. Das bedroht immer stärker die Arbeitsplätze in der M+E-Industrie“ so Mang weiter. „Im Dezember 2024 waren nur noch rund 198.000 Menschen in der hessischen M+E-Industrie in Unternehmen ab 50 Mitarbeitern beschäftigt. Seit 2018 haben wir über 21.000 Beschäftigte verloren.“
„Der weiterhin hohe Kostendruck im globalen Wettbewerb und die politische Unsicherheit haben dafür gesorgt, dass auch der Start ins neue Jahr sehr unruhig verlaufen ist. Das ständige Störfeuer aus den USA, einem unserer wichtigsten Handelspartner, verschärft die Lage weiter . Das darf aber keine Ausrede dafür sein, dass wir in Deutschland unsere eigenen Hausaufgaben weiter vernachlässigen. Anders als die Ampelkoalition muss sich die neue Bundesregierung sofort daranmachen, den Standort Deutschland wieder in die Spur zu bringen. Das heißt voller Fokus des Regierungshandelns auf wirtschaftliche Stärke, Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum, damit wir Beschäftigung, Wohlstand und Krisenresilienz in Deutschland erhalten und ausbauen können.“
HESSENMETALL ist der Arbeitgeberverband der größten Industrie in Hessen und vertritt die Interessen von über 715 Mitgliedsunternehmen aus der Metall-, Elektro- und IT-Industrie mit rund 130.000 Beschäftigten. Die Mitgliedschaft steht Unternehmen sowohl mit als auch ohne Tarifbindung offen. HESSENMETALL ist für Arbeitgeber eine Serviceorganisation und die Netzwerk-Plattform für Arbeit 4.0. Dienstleistungsschwerpunkte sind Arbeitsrecht, Arbeitsbeziehungen, Tarifpolitik, Fachkräftesicherung, Kommunikation, Digitale Transformation, Nachhaltigkeitsmanagement sowie Technologietransfer. Als Netzwerk bietet der Arbeitgeberverband Entscheidern und Experten die Plattform für den Erfahrungsaustausch für mehr Wettbewerbsfähigkeit. Mit Hochschulkooperationen wird die Kompetenz und Innovationskraft der Mitgliedsunternehmen auch bei neuen Schlüsseltechnologien gesteigert. HESSENMETALL ist mit seiner Landesgeschäftsstelle und fünf Bezirksgruppen flächendeckend vor Ort und sichert über die Dachverbände Gesamtmetall, BDA und BDI die bundesweite Interessenvertretung der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie.