HESSENMETALL zur Bedeutung der Industrie für die ländlichen Räume
Mang: Die Industrie trägt den Wohlstand in die ländlichen Räume. Politik muss bürokratischen Würgegriff lockern
Frankfurt a. M. Die Industrie ist der Garant für Beschäftigung und Wohlstand in ganz Hessen, denn sie ist neben der Finanz- und der Informations- und Kommunikationstechnologie-Branche der zentrale Produktivitätstreiber der hessischen Wirtschaft. „Während jedoch die Finanzwirtschaft und die IKT-Branche überwiegend in den urbanen Zentren angesiedelt sind, ist die Industrie über das gesamte Land Hessen verteilt. Rund acht von zehn Industriebeschäftigten arbeiten außerhalb der Ballungszentren in den ländlichen Räumen. Dies ist eins der zentralen Ergebnisse der Studie zur hessischen Industrie des Instituts der deutschen Wirtschaft“, so der Vorstandsvorsitzende von HESSENMETALL, Wolf Matthias Mang.
Wolf Mang unterstrich, dass die Industrie mit ihrer hohen Produktivität den Wohlstand in die ländlichen Regionen Hessens trage. „Wo die Produktivität hoch ist, sind auch die Löhne attraktiv. Von diesen überdurchschnittlichen Entgelten profitieren nicht nur die Beschäftigten selbst, sondern auch die gesamte regionale Wirtschaft, da sie Kaufkraft, Steuereinnahmen und lokale Nachfrage sichern.“
Der Vorstandsvorsitzende warnte vor den Folgen einer weiteren Deindustrialisierung für die ländlichen Räume. „Ein weiterer Rückgang der Industriebeschäftigung hätte unweigerlich eine steigende Arbeitslosigkeit zur Folge, da die Industrie vielfach der wichtigste Arbeitgeber außerhalb der großen Städte ist. Besonders betroffen wären Regionen, in denen die industrielle Wertschöpfung überdurchschnittlich stark verankert ist und alternative Beschäftigungsmöglichkeiten im Dienstleistungssektor fehlen. Handel, Gastronomie und Dienstleister vor Ort würden die Kaufkraftverluste direkt zu spüren bekommen. Auch die kommunalen Finanzen würden unter sinkenden Steuereinnahmen leiden, was öffentliche Investitionen in Infrastruktur, Bildung oder Daseinsvorsorge einschränkt. Damit verstärken sich regionale Ungleichgewichte und die Attraktivität ländlicher Räume als Wohn- und Arbeitsstandorte nimmt ab.“
Wolf Mang appellierte an die Politik, mit grundlegenden Reformen die Abwärtsspirale zu stoppen und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu stärken. „Vor allem muss der bürokratische Würgegriff, der den Unternehmen die Luft abschnürt, endlich gelockert werden. Die Mittel aus dem Sondervermögen müssen zielgerichtet für Wirtschaftswachstum eingesetzt werden. Taschenspielertricks und Verschiebebahnhöfe zum Stopfen von Haushaltslöchern müssen ein Ende haben. Wir brauchen echte neue Investitionen.“
HESSENMETALL ist der Arbeitgeberverband der größten Industrie in Hessen und vertritt die Interessen von 750 Mitgliedsunternehmen aus der Metall-, Elektro- und IT-Industrie mit rund 130.000 Beschäftigten. Die Mitgliedschaft steht Unternehmen sowohl mit als auch ohne Tarifbindung offen. HESSENMETALL ist für Arbeitgeber eine Serviceorganisation und die Netzwerk-Plattform für Arbeit 4.0. Dienstleistungsschwerpunkte sind Arbeitsrecht, Arbeitsbeziehungen, Tarifpolitik, Fachkräftesicherung, Kommunikation, Digitale Transformation, Nachhaltigkeitsmanagement sowie Technologietransfer. Als Netzwerk bietet der Arbeitgeberverband Entscheidern und Experten die Plattform für den Erfahrungsaustausch für mehr Wettbewerbsfähigkeit. Mit Hochschulkooperationen wird die Kompetenz und Innovationskraft der Mitgliedsunternehmen auch bei neuen Schlüsseltechnologien gesteigert. HESSENMETALL ist mit seiner Landesgeschäftsstelle und fünf Bezirksgruppen flächendeckend vor Ort und sichert über die Dachverbände Gesamtmetall, BDA und BDI die bundesweite Interessenvertretung der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie.