Die Zukunft der Industrie in Hessen

Mang: Trotz Umsatzplus noch keine Trendwende da. 3.200 Stellen weniger im 1. Quartal. Nachfrage weiter zu niedrig.

Frankfurt a. M. – Die hessische Metall- und Elektroindustrie hat im ersten Quartal 2025 rund 16,6  Milliarden Euro Umsatz gemacht. Dies entspricht einem Umsatzplus von rund 300 Millionen Euro - rund 2 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr. Da dies jedoch noch keine echte Trendwende darstellt, hat sich der Stellenabbau zunächst weiter fortgesetzt. Ende März waren in Hessens größter Industrie noch rund 195.000 Personen in Unternehmen ab 50 Mitarbeitern beschäftigt. Damit sind in den ersten drei Monaten des Jahres nochmal rund 3.200 Arbeitsplätze verlorengegangen. „Die Belastungen der vergangenen Jahre haben deutliche Spuren hinterlassen. Vor allem die hohen Energie- und Zinskosten, die hohe Bürokratiebelastung, die wachsende Konkurrenz aus China sowie die politischen Unsicherheiten im In- und Ausland haben dazu geführt, dass die hessische M+E Industrie weiter unter Druck steht“, bewertete HESSENMETALL-Vorstandsvorsitzender Wolf Matthias Mang die aktuellen Zahlen.

Wolf Mang erläuterte, dass die Nachfrage nach M+E-Produkten aus Hessen vor allem zu Jahresbeginn schwach gewesen sei. Vor allem deshalb gebe es aktuell noch wenig Anlass für echten Optimismus. „Im 1. Quartal lagen die Auftragseingänge nochmal um rund 13 Prozent unter dem Vorjahresquartal. Vor allem der Januar hat mit einem Nachfrageminus von fast 33 Prozent zu diesem Fehlstart beigetragen. Erst im März konnten die Unternehmen wieder ein leichtes Auftragsplus von immerhin 4,7 Prozent zum Vorjahr verbuchen. Die Nachfrage ist weiter zu niedrig.“

„Umso wichtiger ist es nun, das Momentum der neuen Bundesregierung unter Friedrich Merz zu nutzen und die strukturellen Belastungen am Standort Deutschland anzugehen. Der Koalitionsvertrag und das Sofortprogramm bieten dafür eine gute Grundlage. Gerade jetzt sind wachstumsfördernde und festigende Maßnahmen unumgänglich. Wir begrüßen ausdrücklich die von der Regierung aufgezeigten Lösungsvorschläge und das angekündigte Tempo. Nur so kann ein Befreiungsschlag und damit wirtschaftliches Wachstum gelingen“, fasste Mang zusammen.

HESSENMETALL ist der Arbeitgeberverband der größten Industrie in Hessen und vertritt die Interessen von über 715 Mitgliedsunternehmen aus der Metall-, Elektro- und IT-Industrie mit rund 130.000 Beschäftigten. Die Mitgliedschaft steht Unternehmen sowohl mit als auch ohne Tarifbindung offen. HESSENMETALL ist für Arbeitgeber eine Service­organisation und die Netzwerk-Plattform für Arbeit 4.0. Dienstleistungsschwerpunkte sind Arbeitsrecht, Arbeitsbezie­hungen, Tarifpolitik, Fachkräftesicherung, Kommunikation, Digitale Transformation, Nachhaltigkeits­management sowie Technologietransfer. Als Netzwerk bietet der Arbeitgeberverband Entscheidern und Experten die Plattform für den Erfahrungsaustausch für mehr Wettbewerbsfähigkeit. Mit Hochschulkooperationen wird die Kompetenz und Innovati­onskraft der Mitgliedsunternehmen auch bei neuen Schlüsseltechnologien gesteigert. HESSENMETALL ist mit seiner Landesgeschäftsstelle und fünf Bezirksgruppen flächendeckend vor Ort und sichert über die Dachverbände Gesamt­metall, BDA und BDI die bundesweite Interessenvertretung der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie.

Patrick Schulze

Geschäftsführer Kommunikation

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