HESSENMETALL Ausbildungsumfrage 2020
Wie wirkt sich die Corona-Krise auf die Ausbildung in den M+E Unternehmen aus? Wie planen die HESSENMETALL-Unternehmen das kommende Ausbildungsjahr? Wie planen die Unternehmen momentan, um die Fachkräfte für morgen zu sichern? Diesen und anderen Fragen ist HESSENMETALL mit der Ausbildungsumfrage im Juli 2020 nachgegangen, an der sich hessenweit über 100 Unternehmen beteiligt haben.
Planung von Ausbildungsplätzen in den M+E Unternehmen
Trotz zahlreicher Herausforderungen wie dem Strukturwandel, der andauernden Rezession und der bereits erwähnten Corona-Pandemie plant die große Mehrheit der befragten Unternehmen weiter wie bisher: Über drei Viertel der befragten Unternehmen möchten das Ausbildungsplatzniveau im Ausbildungsjahr 2020/2021 erhalten oder sogar Ausbildungsplätze aufstocken.
So planen knapp 60% der Unternehmen den Erhalt des Ausbildungsplatzniveaus wie im Vorjahr und rund 17% eine Erhöhung der Ausbildungsplätze im aktuellen Ausbildungsjahr. Im Umkehrschluss heißt dies, dass jedes vierte Unternehmen allerdings weniger Ausbildungsplätze als im Vorjahr anbieten kann. Das wiederum liegt jedoch nur zum Teil in den Händen der Unternehmen selbst, da ein Drittel der Mitgliedsunternehmen zum Zeitpunkt der Umfrage noch freie Ausbildungsplätze im Angebot hatte. Hier möchte jedes vierte von fünf Unternehmen die Chance des Nachvermittlungszeitraumes nutzen, um die offenen Ausbildungsstellen noch besetzen zu können.
In der Umfrage gewährten die Unternehmen zudem noch einen Blick weiter in die Zukunft, in die Planung des Ausbildungsjahres 2021/2022: Über 80 Prozent der Unternehmen rechnen hier mit einem gleichbleibenden oder aufgestockten Ausbildungsplatzangebot. Rund 17 Prozent der Unternehmen, also weniger als in diesem Jahr, geht davon aus, die Ausbildungsplätze zu reduzieren.
Übernahme von Auszubildenden – zukünftige Fachkräfte
Auch planen mehr als drei Viertel der befragten Unternehmen Auszubildende in ihre Betriebe zu übernehmen, so wie auch ursprünglich vor Auftreten des Corona-Virus geplant. Über zwei Drittel der Unternehmen gaben an, die übernommenen Auszubildenden in einem unbefristeten Beschäftigungsverhältnis einzustellen. Die Übernahmequote bleibt somit auf dem gleichen Niveau wie in den Vorjahren. Wobei auch hier wieder ersichtlich wird, dass ein Fünftel der Unternehmen im aktuellen Ausbildungsjahr im Vergleich zu den vergangenen Jahren weniger Absolventinnen und Absolventen übernommen hat.
Ausbildung während der Hochphase der Corona-Pandemie
Mehr als die Hälfte der Mitgliedsunternehmen gaben an, während der Hochphase der Pandemie die Ausbildung im Betrieb wie gewohnt fortgeführt zu haben. Der andere Teil hat auf mobiles Arbeiten und das Wechselmodell gesetzt, etwa mit Home Office und Mobilem Arbeiten. Hier wurden die Auszubildenden über digitale Lerninhalte, Videokonferenzen und Telefonate betreut. Die Kurzarbeit war mit nur einem Prozent bei so gut wie keinem Unternehmen ein Thema in der Zusammenarbeit mit den Auszubildenden.
Eine Mehrheit der befragten Unternehmen zeigte sich während der Schulschließungen zufrieden mit der Zusammenarbeit mit den Berufsschulen. Zwei Drittel bewerteten die Kooperation positiv. Allerdings war auch ein Drittel der befragten Unternehmen mit der Zusammenarbeit unzufrieden.